UX-Trends 2026 – Diese Themen werden wichtig!
Wie wird die User Experience im Jahr 2026 aussehen? Wir wagen einen Blick durch die Zukunfts-Brille und geben Ihnen einen Ausblick auf die wichtigsten UX Trends des kommenden Jahres. Viel Spaß beim Lesen!

Wir beschäftigen uns tagtäglich mit UX-Strategien, Prozessen und Methoden und arbeiten gemeinsam mit Kund*innen aus unterschiedlichsten Branchen und an vielfältigen Herausforderungen.
In diesem Beitrag möchten wir uns in dieser Schnittmenge bewegen und uns aus unserer Sicht mit einigen der wichtigsten Trends und Zukunftsleitthemen der Branche auseinandersetzen.
Gut zu Wissen: Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert und zum Jahresende reflektiert. Jeden Dezember sammeln und diskutieren wir neue Entwicklungen und teilen unsere Erkenntnisse hier und in einem Webinar.
Dabei fällt immer wieder auf, neben wenigen neuen Themen, spielen andere bereits seit vielen Jahren eine Rolle und werden auch in Zukunft relevant bleiben.
Im folgenden Beitrag erwartet Sie:
Der Wert des Nutzungserlebnisses
Im Herzen jedes erfolgreichen Unternehmens steht das Nutzungserlebnis (UX) – ein kritischer Faktor, der oft über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. In der heutigen datengetriebenen Geschäftswelt reicht es jedoch nicht aus, nur zu fühlen, dass ein gutes/begeisterndes Nutzungserlebnis wichtig ist. Es bedarf handfester Zahlen und Beweise, die deutlich machen, wie UX direkt auf die Geschäftszahlen (z. B. den Umsatz) einwirkt.
Eine Studie unter CEOs zeigt, dass bestimmte Themen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dazu gehören Mitarbeiterbelange, Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion sowie die Strategien zur Bindung von Talenten und bei Neueinstellungen. Im Gegensatz dazu scheint der Fokus auf Kund*innen inzwischen eine geringere Priorität zu haben1. Es geht für UX Professionals darum aufzuzeigen, dass Unternehmen, die in UX investieren, oft eine deutliche Verbesserung in der Kundenbindung und eine Steigerung der Umsätze aufweisen2.
ROI von UX verstehen und nutzen
Der C-Level-/Management-Ebene von Unternehmen genügen Benchmarks von anderen Unternehmen bzw. Studien meist nicht. Sie wollen es für ihr eigenes Unternehmen genau wissen. Für konkrete Nachweise kann die Berechnung des Returns on Investment (ROI) von UX-Maßnahmen auf Geschäftszahlen Anhaltspunkte bieten.
Wie der ROI berechnet werden kann, erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag „Der Return on Investment (ROI) von UX“. Wer sich intensiv mit dem Thema befassen möchte, sollte einen Blick in unser ausführliches Whitepaper „Der Business Value von Usability und (User) Experience“ werfen.
(Strategische) Verankerung von researchbasiertem UX Design
Die Verankerung von researchbasiertem UX Design ist ein entscheidender Schritt, um langfristig erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. Bauchgefühl und Erfahrung werden nicht mehr ausreichen, um Business-Entscheidungen guten Gewissens treffen zu können. Auch im Jahr 2026 wird es wieder darum gehen, kontinuierlich Nutzende in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und datengetriebene, informierte Entscheidungen zu treffen.
Wenn Sie sich tiefergehend über dieses Thema informieren wollen, empfehle ich Ihnen unser Whitepaper „Menschen im Mittelpunkt: Ein Leitfaden zur strategischen Implementierung von UX im Unternehmen“.
Ein spannender Einblick in dieses Thema in Kombination mit dem Trend „KI“ erwartet Sie in unserem Webinar „KI-Software menschzentriert gestalten“. Dort zeigen unsere Expert*innen, wie sich UX-Methoden in realen Projekten bewähren, um Transparenz, Vertrauen und Nutzungsakzeptanz zu schaffen und warum nutzerzentrierte Ansätze in Verbindung mit neuen Technologien zu echten strategischen Wettbewerbsvorteilen führen:
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Mehr InformationenEin Gedanke:
Integrated Digital Experience? UX im Zusammenspiel der Disziplinen
Digitale Erlebnisse entstehen heute an vielen Schnittstellen. Dennoch arbeiten viele Teams weiterhin in getrennten Logiken.
Ein Realitätscheck: In vielen Organisationen gilt nach wie vor:
- Development denkt in Technologie, Architektur, Machbarkeit, Sprints.
- Marketing denkt in Conversion, Awareness, Kampagnenzyklen.
- SEO denkt in Keywords, Crawlability, Performance-Signalen.
- Data / Analytics denkt in KPIs, Attribution, Dashboards, Modelle.
- UX denkt in Erlebnis, Nutzungskontext, Empathie, Validierung.
Diese Denkwelten überlappen in der Realität oft weniger, als die Theorie es vermuten lässt.
UX-Professionals fühlen historisch User Centered Design im Mittelpunkt und als verbindendes Element. Eine Teilwahrheit ist heute: auch Data, Dev, Marketing und selbst Finance denken auch user- oder menschzentriert, nur aus unterschiedlichen Perspektiven. UX ist für viele andere Disziplinen ein Teilaspekt des Gesamtprozesses.
Damit sich das ändert, braucht es gegenseitiges Verständnis und Empathie zwischen den Disziplinen. (und echte Empathie ist eine riesige Herausforderung)
Erst wenn gemeinsame Ziele, Prozesse und Sprachen entstehen, kann sich das volle Potenzial interdisziplinärer Zusammenarbeit entfalten.
Wissen vernetzen:
Webinar: Digital Experience Trends 2026
Welche Entwicklungen prägen digitale Kundenerlebnisse im kommenden Jahr? Im Webinar am 12. Dezember 2025 werfen Expert*innen aus UX, Strategie, CRM und Technologie einen vernetzten Blick auf ausgewählte Trends – fundiert, disziplinübergreifend, praxisnah.
Künstliche Intelligenz im UX Design und Research
Bleiben wir bei KI: Wie stark sich die Verbindung von Menschzentrierung und Technologie bereits heute zeigt, wird deutlich, wenn man den Einfluss von KI auf UX Design und Forschung betrachtet.
KIs als UX-Tool
Chatbots und andere KI-gestützte Tools verändern das UX Design und die UX-Forschung. Tools wie ChatGPT und andere fortschrittliche KI-Systeme dienen als Hilfsmittel, um Nutzerfeedback strukturiert aufzubereiten. Diese Technologien können auch dazu verwendet werden, auf Nutzerfeedback basierend, Lösungen zu erarbeiten, wodurch der gesamte Forschungs- und Entwicklungsprozess effizienter wird. Die Automatisierung von Routineaufgaben in der UX-Forschung wird im Jahr 2025 mehr Raum für Kreativität und Innovation im menschzentrierten Gestaltungsprozess bieten.
Explainable AI
In den nächsten Jahren wird Explainable AI (XAI) zunehmend an Bedeutung gewinnen, da die Verbreitung und Komplexität künstlicher Intelligenz (KI) in verschiedenen Bereichen weiter zunehmen wird. Die Notwendigkeit, die Funktionsweise und Entscheidungen von KI-Systemen nachvollziehbar zu machen, steigt, um das Vertrauen und die Akzeptanz bei Nutzenden und Stakeholdern zu stärken.
Zudem unterstützt XAI Unternehmen dabei, ethische Richtlinien und gesetzliche Vorgaben einzuhalten, indem es eine klare Erklärung und Rechtfertigung für die Entscheidungsfindung der KI bietet. Unternehmen, die XAI effektiv einsetzen, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da sie ihre KI-basierten Produkte und Dienstleistungen transparenter und vertrauenswürdiger präsentieren können. Ein spannendes Themenfeld, das für UX Professionals entsteht.
Neue Customer Journeys im KI-getriebenen Alltag
Such- und Entscheidungsprozesse laufen heute völlig anders ab als noch vor wenigen Jahren. KI-gestützte Tools wie der neue ChatGPT-Browser verändern, wie Menschen Informationen finden und bewerten. In der Google-Suche hält der AI Mode Einzug, TikTok wird zur B2C-Sales-Maschine.
Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen zwischen Plattformen, Kanälen und Geräten: Kund*innen wechseln mühelos zwischen Social Media, Suchmaschine, App und Shop, das oft in einem einzigen Nutzungskontext. Erlebnisse entstehen nicht mehr sequenziell, sondern parallel und vernetzt. Doch mal ehrlich: Wer behält hier den Überblick? Was heißt das für uns? Eine Idee:
Der erste Schritt: verstehen, wie diese neuen Journeys entstehen und zusammenhängen.
Der zweite: akzeptieren, dass es immer ein Versuch bleibt – ein notwendiger, dynamischer und lernender Prozess.
Der dritte: (strategisch) reagieren. Welche Rolle wollen wir künftig in diesen fluiden Erlebniswelten spielen und wie gestalten wir sie aktiv mit?
Wachsende Relevanz DigitalerBarrierefreiheit
Barrierefreiheitsstärkungsgesetz 2025
Im Jahr 2025 trat das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft und stellt langsam aber stetig Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Leistungen für alle Nutzergruppen zugänglich zu machen.
Es ist nun an der Zeit, proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Bestehende digitale Angebote müssen an die Standards der Barrierefreiheit (BITV 2.0) angepasst werden, um eine inklusive Nutzererfahrung sicherzustellen. „A11y“ steht für „Accessibility“, also Barrierefreiheit. Der Begriff ist ein sogenanntes Numeronym, wobei die Zahl 11 die Anzahl der Buchstaben zwischen dem ersten und letzten Buchstaben des Wortes „Accessibility“ repräsentiert. In der Technologie- und Designwelt bezieht sich A11y auf die Praktiken und Prinzipien zur Gestaltung von Webseiten, Anwendungen, Tools und Technologien auf eine Weise, die sie für Menschen mit Einschränkungen zugänglich und nutzbar macht.
Dazu gehören z. B. technische Anpassungen, wie die Verbesserung der Zugänglichkeit für Screenreader. A11y ist eng mit UX verbunden, da digitale Barrierefreiheit ein integraler Bestandteil davon ist, eine umfassende und positive Benutzererfahrung für ein breites Spektrum von Nutzenden – jene mit und ohne Einschränkungen – zu schaffen.
Sie möchten mehr über das Thema erfahren? Hier finden Sie unsere einstündige Webinar-Aufzeichnung „Digitale Barrierefreiheit & UX“.

Zunehmende Bedeutung von UX-Tests mit beeinträchtigten Personen
Die Durchführung von UX-Tests mit Menschen, die Beeinträchtigungen haben, gewinnt an Relevanz und wird zu einem entscheidenden Bestandteil des menschzentrierten Gestaltungsprozesses. Diese Tests bieten Einblicke in die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse von beeinträchtigten Personen. Durch direktes Feedback können Designer, Entwickler*innen und weitere Umsetzende ihre Produkte so anpassen, dass sie wirklich inklusiv sind. Solche UX-Tests helfen nicht nur dabei, Barrieren zu identifizieren und zu beseitigen, sondern fördern auch ein tieferes Verständnis und Empathie für die Nutzenden, was letztendlich zu einer reichhaltigeren Nutzererfahrung für alle führt.
Fazit: Diese UX-Trends sind gekommen, um zu bleiben
Unsere wichtigsten Leitthemen für das Jahr 2026 bleiben die gleichen wie im Vorjahr und das mit gutem Grund.
Der Wert und die Messbarkeit von UX, der Einsatz von KI in der UX-Forschung und die wachsende Bedeutung von Barrierefreiheit sind keine kurzfristigen Entwicklungen, sondern dauerhafte Schwerpunkte. Sie bilden das Fundament für digitale Produkte, die langfristig erfolgreich, inklusiv und wertstiftend sind.
Unternehmen, die diese Trends konsequent verfolgen, schaffen nachhaltige Wettbewerbsvorteile. Echte Nutzerzentrierung entsteht nicht durch kurzfristige Anpassungen, sondern durch kontinuierliches Lernen und interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Vielleicht ist das der eigentliche Trend für 2026:
Nicht die Jagd nach Neuem, sondern die Fähigkeit, Bewährtes intelligent weiterzudenken.
Und was denken Sie?
Fehlt Ihnen ein Trend? Wahrscheinlich, denn dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir freuen uns auf Ihre Gedanken, Ideen und Fragen:
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Quellenangaben
Dieser Artikel basiert teilweise auf Informationen aus früheren Beiträgen des usabilityblog.de. Einige der ursprünglichen Artikel sind möglicherweise nicht mehr zugänglich.
1„CEOs Turn a Sharp Eye to Workforce Issues and Sustainability in 2022-23“ | Jackie Wiles (2022) auf gartner.com
2 „Experience-led growth: A new way to create value“ | Diverse (2023) mckinsey.com
„UX-Trends 2025 – Diese Themen werden wichtig!“ | Friedemann Dohse (2025) | usabilityblog.de


