Mach´s gut, kleiner Fietje!

Die Auswilderungen der diesjährigen Findelkinder sind im vollen Gange. Am 12.08.2023 fand bei standesgemäß norddeutschem Schietwetter die traditionlle Seehund-Auswilderungsfahrt für Heuler-Pat*innen statt. Stellvertretend für eresult war Kirsten am Start und hat die Auswilderungsfahrt für uns dokumentiert. 

Nachdem die kleinen Heuler zunächst mit Lachsemulsion aufgepäppelt wurden (Fietjes Tierpflegerin hat berichtete, dass Seehund-Muttermilch einen Fettgehalt von gut 50% hat, das bekommt man mit Kuhmilch, Sahne & Co. nicht hin) und nach und nach ganzen Fisch bekommen haben, war es nun soweit…  

Die Tierärztin der Seehundstation Norden-Norddeich überwacht akribisch welche Seehund-Kinder sich eine ausreichend dicke Fettschicht angefuttert haben, um notfalls 14 Tage komplett ohne Futter auskommen zu können. So werden nun nach und nach je nach Gesundheitszustand und entsprechendem Gewicht die betreuten Heuler wieder ausgewildert.

Auch wenn der Instinkt da ist: Sie müssen den Fischfang erst erlernen. Oft ernähren sie sich in der ersten Zeit nur von "Granat", wie umgangssprachlich in Norddeutschland Krabben genannt werden.

Alle ausgewilderten Seehunde sind mit einem Transponder, wie er auch bei Heimtieren eingesetzt wird, ausgestattet. Der Sprecher bei der Auswilderungsfahrt berichtete von Tieren, die unter anderem in in Norwegen oder Schweden wieder aufgefunden wurden. Wir sind sehr gespannt, wohin es unseren Fietje später mal verschlägt. 

Wir wünschen Dir von Herzen eine gute Reise, kleiner Fietje! Komm gut an in der freien Wildbahn und hab ein langes, erfülltes Leben.